Für das Jahr 2023 wurde als Drohnenlinie die monticola M97(DSU)19 ausgewählt.
Die Apis mellifera monticola ist ursprünglich in Afrika beheimatet. Der Import dieser Linie stammt vom Kilimandscharo oberhalb von 2700 m.
Erläuterungen zur Monticola Königin
Ausgezählt September 2020 mit 100% SMR nach Protokoll Kirchhain
Ausgezählt September 2021 mit 100% SMR nach Protokoll Kirchhain
Brut Befallsrate 2021 = 8 %
unbehandelt seit 2019
im Mai 2022 Still umgeweiselt
M97(DSU)19 =
.19 - M307(DSU)18sdi amm EL8736(GGI)18sdi [24 dr.c.] :
.18 - ilv.M16(IMR)15 sdi B147(LS)16 [1 dr.c.] :
.15 - imq.M98(IC)14 mrk B54(TR)12 [22 dr.c.] :
.14 - M125(TR)13 bal B54(TR)12 [some dr.c.] :
.13 - M62(TR)11 bal B47(MKK)09 [22 dr.c.] :
.11 - M27(TR)10 bal GR109(TR)09 [24 dr.c.] :
.10 - imq.Mxx1(UNBR)10 nat Mmix0(UNBR)09 [some dr.c.]
Beurteilung M97(DSU)19 |
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Jahr |
Vitalität |
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Bienen |
Brut |
Sanftmut |
Schwarm |
Fruchtb. |
Ertrag |
Überwint. |
Wabenbau |
Varroasch. |
Hyg + |
2020 |
5 |
5 |
5 |
6 |
5 |
5 |
4 |
4 |
6 |
6 |
2021 |
5 |
4 |
5 |
6 |
5 |
5 |
5 |
5 |
6 |
6 |
2022 |
5 |
5 |
5 |
6 |
5 |
5 |
6 |
5 |
6 |
6 |
Die M97(DSU)19 ist eine Monticola Königin, eine Schwester der M61(DSU)18, M63(DSU)18 und der M7(IMR)19 diese Königinnen haben bereits, mit Erfolg, als Drohnenlinie auf verschiedenen Belegstellen gestanden oder als Drohnenspender bei Instrumenteller Besamungen gedient.
Die M97(DSU)19 ist eine Königin aus dem SMR / VSH Zuchtprogramm des Landesverbandes Sachsen, Varroaresistenzzucht e.V. und wurde 2020 und 2021, innerhalb des Zuchtprogramms, mit 100 % SMR/ VSH ausgezählt. Sie wurde bereits auf der Belegstelle Greifswalder Oie mit Erfolg eingesetzt.
Töchter der M97(DSU)19 zeigten alle ein einheitliches Bild bzw. Körperfarbe, was auf eine einheitliche Vererbung schließen lässt. Anpaarungen der Töchter auf den Belegstellen Leyhörn, Baltrum, Greifswalder Oie und in der Annaburger Heide zeigten alle die Dominanz der Mutterlinie. Die daraus entstandenen Völker hatten alle im September, ohne vorherige Behandlung, einen geringen Varroa befall. Die Volksstärke der Töchter schwankte etwas zum Zeitpunkt des Einwinterns, in Abhängigkeit der Volksbildung bzw. Zusetzen der Königin.
Bewertungen des SMR / VSH Verhaltens der M97(DSU)19 wurde unter wissenschaftlicher Aufsicht des Bieneninstitutes Kirchhain durchgeführt. Die Mutter die M307(DSU) wurde noch unter den Richtlinien der Arista Stiftung mit 100 % VSH bewertet. Trotzdem ist die Vererbung der SMR-Eigenschaften nicht garantiert.
Erläuterung zu den Bewertungen
Vitalität der Bienen und der Brut
Die Vitalität der Bienen und der Brut wurde von mir mit 5 bzw. 4 bewertet. Diese Königin war nicht zu bremsen. Diese Königin hat in kürzester Zeit alle Waben bestiftet und schnell im Frühjahr starke Völker aufgebaut. Die etwas geringere Beurteilung bei der Vitalität der Brut ist begründet das die Königin das Brutnest, nicht wie üblich von der Mitte aus Kreisförmig nach Außen angelegt hat, sondern in einer Ecke angefangen hat und das Brutnest diagonal über die Wabe erweitert. Dadurch fehlten die sonst zu sehenden Kreisförmigen Brutgänge.
Sanftmut
Im Gegensatz zu den der SMR / VSH-Zucht nachgesagten "Wilden stich-lustigen" Völkern, gliedert sich die Monticola Linie M97(DSU)19; M7(IMR)19; M307(DSU)18; M61(DSU)18; und M63(DSU)18 bei den sanftmütigen Linien ein. Die ganze Linie und die Geschwistergruppen können das ganze Jahr über gut und zügig bearbeitet werden, wobei die meisten Eingriffe sich eigentlich auf das Aufsetzen der Honigräume und die Entnahme dieser beschränkten. Bei leichtem Rauch verschwinden die Bienen sofort in den Wabengassen. Die Sanftmut ist gegenüber anderen Linien überdurchschnittlich.
Schwarm Tendenz
Die Schwarmneigung wurde mit der Note sechs beurteilt, keine der Geschwistergruppen hat 2019; 2020; 2021 oder 2022, trotz der großen Brutfreudigkeit und Volksstärke, eine Schwarmzelle angezogen. Diese Bienen kommen nicht auf den Gedanken zu schwärmen, solange genügend Raum vorhanden ist.
Ertrag
Der Ertrag wurde mit 5 beurteilt. Das Volk lag 2020 und 2021 über dem Standdurschnitt. In der Spättracht (Heide) wurde das Volk nicht eingesetzt
Überwinterung
Die Überwinterung wurde nach den 3 Überwinterungen jeweils beurteilt, dabei wurde diese zuerst mit Note 4 beurteilt. Die beiden folge Jahre konnten mit 5 und 6 beurteilt werden. Die beiden letzten Winter, war die Königin zu 100% von Ihren eigenen Bienen umgeben.
Wabenbau und Propolis
Noten mit 5 in dieser Leistungsbeurteilung sind hier auf das zügige Ausbauen der Mittelwände mit Zellenmaß 5,1mm begründet. Dabei wurden weder fehl bau, Brücken oder Überbau beobachtet.
Hygiene +
Der von mir durchgeführte Hygenietest im Blümchenmuster zeigte gute Werte. Bei der Nachschau nach 12 Stunden wurden 100 % der toten Puppen entfernt, bei 6 Stunden waren es noch 95 %. Die Tests wurden alle bei gutem Wetter und starken Trachtflug durchgeführt.
VSH
Das Volk wurde durch Brutuntersuchungen unter dem Mikroskop, in zwei aufeinander folgenden Jahren nach dem Protokoll vom Bieneninstitut Kirchhain, getestet. Der Test erfolgte anhand der natürlichen Milben Entwicklung zum Ende der Saison. Hierbei zeigte sich, laut Auswertung und Rechenmodell des Bieneninstitutes ein hohes SMR/VSH verhalten, der rechnerische Wert lag bei 100 %. Es ist dabei zu beachten das dies immer nur eine Momentaufnahme ist, aber es zeigt, eindeutige Tendenzen das diese Bienen mit der Varroamilbe gut zurechtkommt und durch das wieder verdeckeln und Ausräumen befallenen Brut, die Vermehrung der Varroamilbe auf einem Niveau hält, was unter der Schadschwelle liegt. Aber der Weg zu flächendeckend behandlungsfreien Völkern ist noch weit. Zuerst müssen die SMR / VSH-Eigenschaften flächendeckend verbreitet werden, um den nächsten Schritt, die Reduzierung der Behandlung nach Schadschwellen durchführen zu können. Die Anpaarung mit den Drohnen auf VSH-Belegstellen ist ein Schritt in diese Richtung. Die eigenen Zuchtlinien auf VSH-Belegstellen an zu paaren ermöglicht die Selektion der Nachzuchten in Richtung Varroa resistenter Bienenvölker.
Dietmar Uhlemann
Februar 2023