Für das Jahr 2021 wurde als Drohnenlinie die M07(IMR)1dr(100 % VSH) ausgewählt

BUCKFAST Breeder

M7(IMR)19sdi =   .19 - M307(DSU)18sdi ins B160(JL)16 [1 dr.c.] :
  (100% VSH)         .18 - ilv.M16(IMR)15 ins B147(LS)16 [1 dr.c.] :
                               .15 - imq.M98(IC)14 mrk B54(TR)12 [22 dr.c.] :
                               .14 - M125(TR)11 bal B54(TR)12 [some dr.c.] :
                               .11 - M27(TR)10 bal GR109(TR)09 [24 dr.c.] :
                               .10 - imq.Mmix(TR)10 nat Mmix(TR)10 [some dr.c.]:

 

Züchter Geburt Beurteilung Vitalität Sanftmut Schwarm Frucht- Honig Ertrag Überwinter- Wabenbau Varroa HYG+
Nummer Jahr Jahr Bienen Brut   Neigung barkeit Früh Sommer Spät rung Waben Propolis Note VSH+ nach 12 h
M07(IMR) .19 2020 5 5 4 6 5 - -  - 5 5 5 6 100 % 100 %

Die M07(IMR)1dr ist eine Monticola Königin, eine Schwester der M61(DSU) die 2020 auf der Belegstelle aufgestellt war. Durch die Anpaarung mit den Drohnen der B160(JL) ist jedoch das Erbgut der Drohnen, im schlechtesten Fall  zu 37,5 % identisch, mit dem Erbgut der Drohnen der M61(DSU) Linie. Es sind keine Inzucht-Depressionen zu befürchten bei Aufstellung von Töchtern von bereits 2020 in der Annaburger Heide aufgestellten Königinnen. Eine Aufstellung hat aber eine Festigung der Erbanlagen der Linie zur Folge.

Die M07(IMR)1dr ist eine Königin aus dem SMR / VSH  Zuchtprogramm des Landesverbandes Buckfast Sachsen e.V. und wurde 2019, innerhalb des Zuchtprogramms, mit 100 % SMR/ VSH ausgezählt. Sie überlebte als ein-Drohnen begattete Königin den Winter und baute im Frühjahr ein starkes Volk auf. Jonas Feustel (IMR, Imkerei Marienbrunnen) überließ mir diese Königin Anfang Mai 2020 im 6 Waben Ablegerkasten für die Nachzucht.

Töchter der M07(IMR) zeigten alle ein einheitliches Bild bzw. Körperfarbe was auf eine einheitliche Vererbung schließen lässt. Anpaarungen der Töchter auf den Belegstellen Leyhörn, Baltrum, Greifswalder Oie und in der Annaburger Heide zeigten alle die Dominanz der Mutterlinie. Die daraus entstandenen Völker hatten alle im September, ohne vorherige Behandlung, einen geringen Varroa befall. Die Volksstärke der Töchter schwankte etwas zum Zeitpunkt des einwinterns, in Abhängigkeit der Volksbildung bzw. Zusetzen der Königin.

Bewertungen des SMR / VSH Verhaltens der M07(IMR) (Protokoll durch klick öffnen) wurde unter wissenschaftlicher Aufsicht des Bieneninstitutes Kirchhain durchgeführt. Die Mutter die M307(DSU) wurde noch unter den Richtlinien der Arista Stiftung mit 100 % VSH bewertet.

 

Erläuterung zu den Bewertungen

Vitalität der Bienen und der Brut

Die Vitalität der Bienen und der Brut wurde von mir mit 5 Bewertet. Diese Königin war einfach nicht zu bremsen. Ich hatte sie von dem Ablegerkasten in ein Mini-Plus umgesetzt. Als ein-Drohnen begattete Königin wollte ich den Sperma Vorrat schonen, damit sie lange für die Nachzucht zur Verfügung stand. Aber diese Königin hat in kürzester Zeit alle Waben bestiftet und schnell hatte das Völkchen wieder 3 Mini-Plus Zargen. Trotz dieser großen Legeleistung hat die Königin bis Mitte August gelebt. Erst da wurde sie fehlbrütig, weil ihr der Sperma Vorrat ausgegangen ist.

Sanftmut

Im Gegensatz zu den der SMR / VSH-Zucht nachgesagten "Wilden stechlustigen" Völkern, gliedert sich die Monticola Linie der M07(IMR), M97(DSU) M307(DSU), M61(DSU) und M63(DSU) bei den sanftmütigen Linien ein. Die ganze Linie und die Geschwistergruppen können das ganze Jahr über gut und zügig bearbeitet werden, wobei die meisten Eingriffe sich eigentlich auf das Aufsetzen der Honigräume und die Entnahme dieser beschränkten. Bei leichtem Rauch verschwinden die Bienen sofort in den Wabengassen. Die Sanftmut ist gegenüber anderer Linien überdurchschnittlich mit einer Ausnahme. Diese Ausnahme ist, wenn die Völker nach Einsetzen der Dämmerung bei Temperaturen unter 12° C bearbeitet werden. In diesem Fall fliegen vereinzelt Bienen auf, ohne aggressiv zu sein. Das hat dazu geführt das wir die Sanftmut nur mit 4 Beurteilt haben.

Schwarm Tendenz

Die Schwarmneigung wurde mit der Note sechs beurteilt, keine der Geschwistergruppen hat 2020 oder 2019, trotz der großen Brutfreudigkeit und Volksstärke, eine Schwarmzelle angezogen. Diese Bienen kommen nicht auf den Gedanken zu schwärmen, solange genügend Raum vorhanden ist. Das hat sich auch bei den Königinnen / Völkern bestätigt, die als Drohnenvölker zur instrumentellen Begattung vorgesehen waren. Bei diesen Völkern wurde von Mai bis Ende Juli  ein Drohnenabsperrgitter unter dem Brutraum angebracht. Aufgrund der Anordnung der Drohnenabsperrgitter war kein Eingriff in den Brutraum möglich, da sonst ein Großteil der Drohnen abgeflogen währen.

Ertrag

Da die M07(IMR) im Ablegerkasten und Mini-Plus gehalten wurde, kann zum Ertrag keine Angabe gemacht werden. Hier sind nur Rückschlüsse der Geschwistergruppe möglich. Die Schwesterköniginnen und die Töchter der Schwester-Königinnen, der M07(IMR), sind alle im Ertrag über den Standdurchschnitt der Vergleichslinien

Überwinterung

Mit der Note 5 wurde die Überwinterung beurteilt. Die Königin hat ein starkes Wintervolk aufgebaut, obwohl das Mini-Plus Volk, aus dem der Ableger aufgebaut wurde, durch Infizierung mit 150 Milben und anschließender Auszählung stark belastet und dezimiert wurde. Diesen Stress zu verkraften und als starke Volkseinheit zu überwintern, bedarf einer großen Leistungsreserve der Arbeiterinnen und der Königin.

Wabenbau und Propolis

Noten mit 5 in dieser Leistungsbeurteilung sind hier auf das zügige Ausbauen der Mittelwände im Mini-Plus begründet. Die Arbeiterinnen dieser Königin haben innerhalb von 6 Wochen 18 Mittelwände im Zellenmaß 5,1 mm ausgebaut. Ohne den im Mini-Plus sonst üblichen Fehlbau oder Wildbau unter den Rähmchen im Boden des Mini-Plus. Die Benutzung von Propolis konnte nicht beobachtet werden.

Hygiene

Der von mir mehrmals durchgeführte Nadeltest im Blümchenmuster zeigte gute Werte. Da nach 24 Stunden alle abgetötete Bienenbrut ausgeräumt war, wurde das Prüfintervall verkürzt. Bei der Nachschau nach 12 Stunden wurden ebenfalls 100 % der toten Puppen entfernt, bei 6 Stunden waren es noch 90 %. Die Tests wurden alle bei gutem Wetter und starken Trachtflug durchgeführt.

VSH

Das Volk wurde durch Auszählen der verdeckelten Brutzellen unter dem Mikroskop, nach dem Protokoll vom Bieneninstitut Kirchhain getestet. Der Test erfolgte 12 Tage nach Infizierung mit 150 Milben die mit der Puderzucker Methode geerntet worden. Hierbei zeigte sich, laut Auswertung und Rechenmodell des Bieneninstitutes ein hohes SMR/VSH verhalten, der rechnerische Wert lag bei 100 %. Es ist dabei zu beachten das dies immer nur eine Momentaufnahme ist, aber es zeigt, eindeutige Tendenzen das diese Bienen mit der Varroamilbe gut zurechtkommt und durch das wieder verdeckeln und Ausräumen befallenen Brut, die Vermehrung der Varroamilbe auf einem Niveau hält was unter der Schadschwelle liegt. Aber der Weg zu Behandlungsfreien Völkern ist noch weit. Zuerst müssen die SMR / VSH-Eigenschaften flächendeckend verbreitet werden, um den nächsten Schritt, die Reduzierung der Behandlung nach Schadschwellen durchführen zu können.

Die Anpaarung mit den Drohnen auf VSH Belegstellen ist ein Schritt in diese Richtung. Die eigenen Zuchtlinien auf VSH-Belegstellen an zu paaren ermöglicht zugleich die Selektion der Nachzuchten in Richtung Varroaresidente Bienenvölker.

Aber warum wurde diese "Super" Bienen nicht mit den "Ritterschlag", der Bezeichnung Buckfast versehen? Wir glauben das hier die Wesenseigenschaften und das Erscheinungsbild noch eher der Monticola wie der Durch gezüchteten Buckfast-Linie entspricht, obwohl es schwer ist hier eine exakte Trennlinie zu ziehen. Zukünftige Töchter dieser Linie werden zeigen, dass sie den Namen Buckfastbienen verdienen.

Dietmar Uhlemann
Dezember 2020